DIE KARTOFFELDÄMPFANLAGE IN STÖCKSE
EIN EINZIGARTIGES KULTURDENKMAL

F u n k t i o n   d e r   A n l a g e

 Funktionsweise

Herzstück der Dämpfanlage ist ein auf vier Stahlstützen stehender, etwa sieben Meter über dem Boden befindlicher Kesselstand. Darin befinden sich vier große Stahlkessel mit einem Fassungsvermögen von jeweils 33 Zentnern, also etwa 1,5 Tonnen. In ihnen wurden die Kartoffeln unter einem Druck von bis zu einem atü, der damaligen Druckeinheit, in 20 Minuten gegart. 

Die vier Dampffässer mit jeweils 33 Zentnern Fassungsvermögen.

Dazu kippten die anliefernden Bauern ihre Kartoffeln in eine Schwemmrinne, von der sie in eine Kartoffelwäsche gelangten. Von Sand und Steinen befreit ging es dann über einen Elevator 13 Meter in die Höhe, um danach über ein schwenkbares Rohr in die Kessel zu gelangen. Jeweils zwei Kessel standen ständig unter Dampf, aus den anderen beiden wurden währenddessen die fertig gegarten Kartoffeln nach unten durch einen Trichter und eine Quetsche auf den Anhänger des anliefernden Landwirts transportiert und die Kessel sogleich über den Elevator neu befüllt.

Der ölbefeuerte Dampfkessel bildet das Herzstück der Anlage.

Den notwendigen Dampf erzeugte im angrenzenden Kesselhaus ein etwa sechs Meter langer, ölbefeuerter Kessel mit einem Durchmesser von 1,4 Metern. Er hatte eine Verdampfungs­fläche von 37 qm und konnte damit unter Volllast etwa 1.000 Liter Wasser pro Stunde verdampfen. Dieser Dampf gelangte über ein Rohrsystem nach oben auf den Turm und in die vier Dampffässer.